Generative AI ist ein Werkzeug, keine echte künstliche Intelligenz
Bei aller Begeisterung ist Generative AI, also künstliche Intelligenz, die Artefakte wie Texte, Bilder oder Musik erzeugen kann, in erster Linie ein Werkzeug. Der Vergleich mit menschlichem Verstand wird gerne angestellt, ist aber hier auch in absehbarer Zeit fehl am Platze. Es geht daher nun primär darum, die Tätigkeiten zu identifizieren, die heute und in nicht allzu ferner Zukunft von dieser Art Werkzeug übernommen werden können. Weiterhin können innovative Unternehmen den Markt prägen und den First Mover Advantage, den Wettbewerbsvorsprung durch Schnelligkeit, nutzen.
Der Hype hat Substanz, eine Reaktion ist notwendig
ChatGPT, Galactica, Perplexity... die Liste der Textgeneratoren und ihrer Einsatzgebiete wächst beständig. Wer die Entwicklung als Hype abtut und abwartet, verkennt den Einfluss, den die Technologie bereits jetzt beispielweise auf Wissenschaft, Hochschullehre, soziale Netzwerke und auf die Internetsuche nimmt. Unternehmen müssen daher konsequent prüfen, an welchen Stellen Generative AI selbst oder von anderen Marktteilnehmern wertschöpfend eingesetzt werden kann, und darauf reagieren.
Nur wer die Technologie dahinter grundsätzlich versteht, kann sie sicher nutzen
Große Deep-Learning-basierte Sprachmodelle wie GPT generieren plausibel klingenden Text mittels Wahrscheinlichkeiten und nicht aufgrund von Kausalitäten. Weiterhin können das Trainingsmaterial und explizite Beschränkungen der Nutzenden Verzerrungen (Bias) hervorrufen. ChatGPT erzählt beispielsweise keine Witze über Frauen, derzeit wohl aber noch über Männer. Andere, subtilere Meinungsbildung ist unter Umständen nicht derart offensichtlich. Der Wahrheitsgehalt von Aussagen muss daher stets von Nutzenden selbstständig kontrolliert werden. Und zuletzt: Das System lernt mit jeder Eingabe. Das heißt, Sie sollten niemals Vertrauliches preisgeben! Bedenken Sie vielmehr, dass Sie rechenschaftspflichtig sind, wenn Sie Generative AI nutzen.