Nachhaltige Lieferketten in Produktion und Logistik
VHB expert Thomas S. Spengler zur Gestaltung nachhaltiger Lieferketten aus Sicht der BWL

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz
Im Rahmen der Agenda 2030 wurden von der UNO insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet, um die zukünftige globale Entwicklung sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu gestalten. So nimmt etwa das Lieferkettengesetz die Hersteller in die Verantwortung, menschenrechtswidrige Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten zurückzuverfolgen und Maßnahmen zu deren Beseitigung zu ergreifen. Durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz werden umfangreiche Anforderungen an Lieferketten zur Schließung von Stoffkreisläufen formuliert. Dem zunehmenden Klimawandel soll durch das Pariser Klimaschutzabkommen begegnet werden, das auch eine konsequente Dekarbonisierung aller Lieferketten erfordert.
Ökonomische, ökologische und soziale Informationen als Aufgabe für die BWL
Die zunehmende Globalisierung von Lieferketten stellt hohe Anforderungen an die Kooperation der jeweils beteiligten Unternehmen, denn die zugehörigen Lieferanten, Produzenten, Konsumenten und auch Recyclingunternehmen sind oft weltweit verteilt. Das Management von Lieferketten (Supply Chain Management) hat zukünftig alle drei Säulen der Nachhaltigkeit gleichermaßen zu berücksichtigen. Der BWL kommt hier die Aufgabe zu, die benötigten ökonomischen, ökologischen und sozialen Informationen zur Analyse und Bewertung von Lieferketten sowie geeignete Werkzeuge zu deren Optimierung bereitzustellen.
Nachhaltige Lieferketten brauchen geeignete Kennzahlen
Die Verarbeitung und Auswertung dieser Informationen erfolgt mittels detaillierter Modellierung sämtlicher Prozesse entlang der gesamten Lieferkette. Durch die Berechnung geeigneter Kennzahlen zur Nachhaltigkeit ist es möglich, effektive und effiziente Lieferketten zu identifizieren und mittels Methoden der Simulation und mathematischen Optimierung zu konfigurieren. Die BWL hat hierzu maßgebliche Forschungsleistungen erbracht und vielfältige (Software-)Werkzeuge zum Einsatz in der industriellen Praxis entwickelt.
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Auch erschienen auf: idw - Informationsdienst Wissenschaft.
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Prof. Thomas S. Spengler ist einer von über 180 VHB experts.
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