Für eine mehrdimensionale Bewertung der Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
Der VHB möchte der Pluralität fachspezifischer Anforderungen in der Betriebswirtschaftslehre gerecht werden. Er engagiert sich für eine interdisziplinär anschlussfähige, an fairen, qualitativen Kriterien ausgerichtete Beurteilung von Erkenntnisgewinn. Im Verband findet daher eine kontinuierliche Diskussion über die Möglichkeiten, Impulse für eine Weiterentwicklung der Bewertung des Outputs von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu geben, statt.
Angesichts der Vielfältigkeit der Aufgaben in Forschung und Lehre sollten die Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mehrdimensional betrachtet werden. Dies steht im Zusammenhang mit den zunehmenden Bestrebungen der Hochschulen, sich mit Aktivitäten der „Third Mission“, die nicht ausschließlich den Bereichen Lehre und Forschung zuzuordnen sind, stärker für eine breitere Öffentlichkeit zu öffnen. Die Bewertung der Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sollte deshalb über Fachpublikationen hinaus unterschiedliche Outputs berücksichtigen, zum Beispiel in den Feldern:
- wissenschaftsbasierte Lehre, Erarbeiten und Teilen von Lehrmaterialien (z.B. Lehrbücher, Open Educational Resources), Förderung von Studierenden und Forschenden in frühen Karrierephasen
- Dienstleistungen in Selbstverwaltung der Hochschulen und für die Gemeinschaft der Forschenden (z.B. in Fachgesellschaften, DFG, Wissenschaftsrat, Herausgeberschaft von Fachzeitschriften, Gutachtenerstellung, Organisation von wissenschaftlichen Tagungen und Konferenzen)
- Wissenstransfer in die Gesellschaft (z.B. Vorträge bei der IHK oder für die interessierte Öffentlichkeit, Auftritt in (sozialen) Medien)
- Politikberatung und Gesetzeskommentare
- Forschungsdatenmanagement, Weiterentwicklung von Open Science, Software und Algorithmen
- Internationale Forschungs- und Lehrkooperationen
Diese Liste weiterer Felder wissenschaftlicher und wissenschaftsnaher Aktivitäten ist nicht abschließend oder vollständig, sondern unterliegt der Dynamik der gesellschaftlichen und (hochschul-)politischen Entwicklung.