Arbeitsgruppe VHB Rating 4.0

Executive Summary

Die Arbeitsgruppe (AG) VHB Rating 4.0 hat in über 2 ½ Jahren und 10 diskussionsreichen Sitzungen einen Konzeptvorschlag für ein VHB Rating 4.0 entwickelt. Bei der Einrichtung der AG wurden im Jahr 2018 sämtliche Wissenschaftlichen Kommissionen (WK) zur Mitarbeit und Benennung von Vertretern aufgefordert, sodass sich die AG aus Vertreter*innen von insgesamt 13 WKs zusammensetzt. Zur Entwicklung des Konzeptvorschlags wurden innerhalb der AG von allen Vertreter*innen der WKs fortlaufend Kompromisse eingegangen, um zu der vorliegenden konsensualen Lösung als Ergebnis zu gelangen.

Der Konzeptvorschlag für ein VHB Rating 4.0 verfolgt die übergreifenden Ziele, Orientierung (z.B. für den wissenschaftlichen Nachwuchs) zu geben und Transparenz über die Wahrnehmung der Qualität von betriebswirtschaftlichen Publikationsmedien unter Berücksichtigung der fachlichen Heterogenität der Communities herzustellen. Die AG sieht im VHB zudem einen Pool von Expert*innen versammelt, mittels derer wissenschaftlicher Einschätzung der VHB in die Lage versetzt wird, sich kompetent, wahrnehmbar und konkurrenzfähig in Bezug auf Publikationsmedien zu positionieren und so Anreize dafür zu schaffen, den wissenschaftlichen Output zu verbessern.

Ausgehend von einem Inputvortrag der Kollegen Thorsten Hennig-Thurau und Henrik Sattler hat sich die AG bereits zu Beginn des Prozesses intensiv mit den Erfahrungen und der Methodik von JOURQUAL auseinandergesetzt. Auf Basis dieser Diskussionen und unter Berücksichtigung der oben genannten Ziele wurden mehrere Kerncharakteristiken für das VHB Rating 4.0 entwickelt. Zum einen soll es (weiterhin) nur noch Teilratings geben, welche die subjektive Einschätzung der zugeordneten WKs und fachlichen Communities widerspiegeln, und kein Gesamtrating. Zum anderen basiert das Bewertungsschema des Vorschlags methodisch auf dem Konzept der Multidimensionalität, um die Vielfalt und unterschiedliche Wahrnehmung von Qualitätsanforderungen, die verschiedene Communities an Publikationsmedien stellen, berücksichtigen zu können. Dies steht im Einklang mit zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen und der Positionierung bedeutender wissenschaftspolitischer Einrichtungen, welche der AG als Input für deren Überlegungen und Diskussionen gedient haben. Als Kompromiss zwischen den in der AG vertretenen WKs wurde ein Set aus sechs übergreifenden Bewertungsdimensionen festgelegt. Sofern für einzelne WKs relevant und von diesen gewollt, können in deren Teilratings individuelle Ergänzungen, z.B. weitere Bewertungsdimensionen, vorgenommen werden. Der Konzeptvorschlag und dessen Kerncharakteristiken werden von einer ganz überwiegenden Mehrheit (12 von 14) der Mitglieder der AG unterstützt.

Die AG hat im Laufe des letzten Jahres Feedback von allen WKs eingeholt. Unter anderem wird in einigen WKs die Auffassung vertreten, dass statt dem Vorschlag für ein VHB Rating 4.0 eine eindimensionale Aktualisierung nach der Methodik von JOURQUAL 3.0 erfolgen solle. Daher hat der VHB-Vorstand einen weiteren Kompromissvorschlag eingebracht, der eine konzeptionelle Ergänzung zum Ergebnis der AG VHB Rating 4.0 darstellt. Dieser sieht vor, dass WKs, die das wünschen, eine mit JOURQUAL 3.0 vergleichbare Bewertungsdimension erheben und ausweisen können. Damit besteht die Möglichkeit eines Vergleichs zwischen diesen WKs über einzelne Publikationsmedien bis hin zu ganzen Teilratings. Dieser Vorschlag wird sowohl vom VHB-Gesamtvorstand als auch von allen AG Mitgliedern einstimmig unterstützt.

Ziele und Arbeitsauftrag

Der Verbandsvorstand hat die Einsetzung einer Arbeitsgruppe beschlossen, um in Abstimmung mit den Fachgruppen des VHB ein Konzept für die Durchführung eines Zeitschriftenrankings zu entwickeln sowie die Durchführbarkeit zu prüfen.

Dabei sind insbesondere folgende Fragen zu klären:

  • Warum ist ein Ranking / Rating erforderlich?
  • Zu welchem Zweck sollte ein Ranking / Rating eingesetzt werden?
  • Welche Stärken und Schwächen haben verschiedene methodische Vorgehensweisen?
  • Wie können unterschiedliche Bewertungskriterien, Besonderheiten von Communities und Interdisziplinarität berücksichtigt werden?
  • Welche Begleitdokumente werden als Hilfestellung für die zukünftige Verwendung eines Rankings / Ratings benötigt? 

Sprecher

Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl
Universität Augsburg

Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe

Prof. Dr. Edeltraud Günther
Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Bernd Helmig
Universität Mannheim

Prof. Dr. Martin Klarmann
Karlsruhe Institute of Technology (KIT)

Prof. Dr. Andreas Löffler
Freie Universität Berlin

Prof. Dr. Wenzel Matiaske
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg

Dipl.-Kffr. Tina Osteneck
VHB e. V.

Prof. Dr. Dr. h.c. Margit Osterloh
Universität Zürich

Prof. Dr. Isabella Peters
ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Prof. Dr. Klaus Ruhnke
Freie Universität Berlin

Prof. Dr. Thomas Spengler
Technische Universität Braunschweig

Prof. Dr. Susanne Strahringer
Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Robert Ullmann
Universität Augsburg

Prof. Dr. Nancy Wünderlich
Universität Paderborn

Inputgeber

Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Henrik Sattler, Universität Hamburg