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Herzlichen Glückwunsch zum Best Paper Award 2022

Ivana Naumovska, Georg Wernicke, Edward J. Zajac :
Last to Come and Last to Go? The Complex Role of Gender and Ethnicity in the Reputational Penalties for Directors Linked to Corporate Fraud
Erschienen in: Academy of Management Journal, 63(2020)

 

Kurzzusammenfassung 
Forscher haben konsistente Belege dafür gefunden, dass Direktoren, die in Aufsichtsräten von Unternehmen tätig sind und denen Fehlverhalten vorgeworfen wird, einen Reputationsverlust erleiden und infolgedessen auf dem Arbeitsmarkt für Aufsichtsratspositionen weniger positiv wahrgenommen werden. Während dies gemeinhin im Sinne eines „Ex-post-Settlement“-Prozesses interpretiert wird, der Direktoren für das Versagen in ihrer Rolle als Kontrollinstanzen bestraft, legt die grundsätzlich soziale Basis des Arbeitsmarktes für Aufsichtsratspositionen nahe, dass der Ex-post-Settlement-Prozess auch die ressourcenbereitstellende Rolle für Aufsichtsratsmitgliedern als Legitimationsgeber beinhalten kann. Wir analysieren in unserem Forschungsprojekt wie wachsender sozioökonomischer Druck, der darauf abzielt die seit langem bestehende Unterrepräsentanz von Frauen und ethnischen Minderheiten in Aufsichtsräten zu korrigieren, für diese Aufsichtsratsmitglieder die typischerweise vom Arbeitsmarkt nach Fehlverhalten von Unternehmen verhängten Strafen verringern kann. Unter Verwendung eines umfangreichen proprietären Datenbestands zu finanziellem Fehlverhalten und demografischen Merkmalen von Aufsichtsratsmitgliedern finden wir eine starke Bestätigung für unsere Hypothesen über einen möglichen Effekt von „Reputationsimmunität“. Eine Vielzahl ergänzender Analysen zeigen die spezifischen Mechanismen die unseren Vorhersagen zugrunde liegen auf und demonstrieren die Robustheit der Ergebnisse gegenüber einer Vielzahl alternativer Erklärungen. Wir diskutieren die Implikationen unserer theoretischen Perspektive und empirischen Ergebnisse für die zukünftige Forschung zu Corporate Governance, unternehmerischem Fehlverhaltens und der Dualität des Minderheitenstatus in Bezug auf diskriminierende Ergebnisse auf modernen Arbeitsmärkten. Wir betonen, dass wir bei der Untersuchung der Ergebnisse die historische und anhaltende Diskriminierung von Frauen und Minderheiten nicht bestreiten. Stattdessen gehen wir davon aus, dass die sich entwickelnden gesellschaftlichen Normen in Bezug auf Präferenzen für Vielfalt im Vorstand den wahrgenommenen Wert von Minderheitsvorstandsmitgliedern erhöht haben.