Firmengründung finanziert über virtuelle Währung
Christian Fisch erhält MLP-Nachwuchspreis für Beitrag zu Initial Coin Offerings (ICO)
Das ICO-Geschäft stellt als sehr junge und weitgehend unregulierte, alternative Unternehmensfinanzierung einen Risikomarkt dar. Entsprechend unsicher sind die Anleger in Bezug auf die Nach-haltigkeit ihrer Investition. Christian Fischs Studie bringt mehr Transparenz in das Geschäft, indem sie Faktoren für den Erfolg einer Unternehmensfinanzierung durch ICOs ermittelt. Weit oben steht hier die Marketing-Kommunikation über die eigenen Technologie-Fähigkeiten. Unternehmen, die intensiv im Dialog mit Investoren stehen und dabei glaubhaft machen, dass sie der genutzten, sogenannten Distributed-Ledger-Technologie gewachsen sind, schaffen es, hohe Summen zu akquirieren.
Das Konzept der ICO ähnelt dem Verkauf von Aktien an frühe Investoren zu Beginn eines Börsengangs. Der große Unterschied: Anleger erwerben beim ICO keine Aktien, sondern Tokens. Diese Tokens stehen für Anteile an den zukünftigen Leistungen des Unternehmens, beispielsweise die Nutzung einer zu entwickelnden Plattform oder einer Geldanlage. Gezahlt wird digital, in Bitcoin oder Ethereum, abgewickelt werden die Transaktionen mit Hilfe von Distributed- Ledger-Technologien wie der bekannten Blockchain.
Christian Fisch wurde 2016 an der Erasmus School of Economics der Universität Rotterdam promoviert. Am Lehrstuhl für Unternehmensführung der Universität Trier forscht er aktuell sowohl zu etablierten, als auch zu innovativen Formen der Unternehmensfinanzierung – darunter ICO, Kryptowährungen und Family Offices. Den prämierten Beitrag hat Fisch in einem der renommiertesten Outlets für Entrepreneurship, dem Journal of Business Venturing, veröffentlicht.
„Es bleibt festzuhalten, dass diese Studie eine klare, direkte praktische Relevanz hat. Die Ergebnisse können sowohl von Gründern als auch von Investoren genutzt werden“, erläutert einer der Gutachter im Auswahlverfahren für den Preis.