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Tagungsankündigung: BWL. Weiter. Denken.

Aus der Wissenschaft – für Unternehmen – in die Gesellschaft

Die BWL als Wissenschaftsdisziplin muss das in Unternehmen gebundene Wissen um die arbeitsteilige Lösung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen weiterentwickeln. Dabei will sie die notwendigen Brücken zu Zivilgesellschaft und Politik schlagen. Mehr als je zuvor geht es heute darum, aus der Vielfalt an Teildisziplinen, Theorien und Methoden unseres Fachs Betriebswirtschaftslehre Antworten auf die drängenden Fragen der Zukunft zu geben.

 

Foto: HHU / Ivo Mayr

Können Unternehmen auch zukünftig im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein und gleichzeitig einen Beitrag zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Bekämpfung des Klimawandels oder globaler Ungleichheit leisten – und wenn ja, wie? Wie wird sich der Umgang mit Arbeit vor dem Hintergrund von Megatrends wie Migration und demographischem Wandel, aber auch der digitalen Transformation verändern? Drängende Fragen wie diese stehen für die besondere Bedeutung des Generalthemas der Jubiläumskonferenz zum 100jährigen Bestehen des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB), die vom 8. bis 11.3.2022 digital durchgeführt wird: „Die BWL ist im Sinne von ‚BWL.Weiter.Denken.‘ nicht nur in der Forschung und in der Lehre, sondern auch mit ihrem transformativen Beitrag für unsere Gesellschaft in der Zusammenarbeit mit der Praxis gefordert, eine wichtige und wahrnehmbare Rolle einzunehmen“, betont Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl, Vorstandsvorsitzender des VHB.

Betriebswirtschaftliche Studiengänge bilden im deutschsprachigen Wirtschaftsraum die am stärksten nachgefragte Hochschuldisziplin. Hier werden allein in Deutschland jährlich rund 250.000 zukünftige Fach- und Führungskräfte für die Unternehmenspraxis in den Kernkompetenzen guter Unternehmensführung ausgebildet. Dies spiegelt sich in der zunehmenden Bedeutung der BWL in der Forschung wider, die in einer immer stärker wachsenden Drittmittelförderung sichtbar wird. Was kann und muss eine der Zukunft zugewandte Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaftsdisziplin deshalb leisten? Wie kann sie sich weiterentwickeln und wie sind Hochschullehrerinnen und -lehrer in Forschung, Lehre sowie in den Praxistransfer eingebunden? Dies sind die Themen des prominent besetzten Kongress-Eröffnungssymposiums, in dem Konferenz-Schirmherr NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, BDI-Vizepräsident Prof. Dr. Dieter Kempf, die Wirtschaftsweise Prof. Dr. Veronika Grimm und die designierte Wuppertaler Hochschulrektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff die BWL aus Sicht der Stakeholder in Politik, Wirtschaft und Hochschule kritisch hinterfragen. Moderiert wird das Symposium von Prof. Dr. Christoph Börner, der gemeinsam mit Prof. Dr. Guido Förster, Prof. Dr. Peter Kenning und Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger für die Kongress-Organisation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verantwortlich zeichnet.

„Wir sind stolz auf ein exzellentes und hochkarätiges Fachprogramm zu diesem besonderen Jubiläum. Denn es lenkt den Blick, ausgehend von der hundertjährigen Tradition des VHB und der wissenschaftlichen BWL, auf die Zukunft von Unternehmen in der Gesellschaft. Als inzwischen multidisziplinär forschendes akademisches Fach stellt sich die moderne Betriebswirtschaftslehre nämlich mehr denn je den aktuellen Herausforderungen wie ökologische und soziale Krisen oder ethische und politische Spannungsfelder und adressiert dabei programmatisch auch die nichtfinanziellen Dimensionen unternehmerischen Handelns, die über kurzfristige Gewinnmaximierung hinausgehen und die Grundlage für nachhaltigen Wettbewerbserfolg schaffen“, so die Kongresspräsidentin Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger, Ko-Autorin des jüngst erschienenen Sachbuchs „Erfolgsfaktor BWL. Was sie leistet und warum wir sie brauchen“.

Ein Kongressprogramm aus über 200 Fachvorträgen, Symposia und Keynotes verbindet theoretische Erkenntnis mit unmittelbar praxisrelevanten Impulsen. Zu den herausragenden Schlaglichtern gehört das Symposium „The Yin and Yang of Transparency: Implications for Organizations, Markets and Society“, in dem der DFG-geförderte und vielbeachtete Forschungsverbund „Accounting for Transparency“ die Chancen, aber auch die Grenzen der Regulierung von Transparenz aufzeigt. Dieses Thema hat aktuell enorme Relevanz für Unternehmen und politische Standardsetzer in der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Es wird auch in der Keynote von Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio zum Thema „Wann und wie darf der Staat Unternehmen lenken? Zum Nutzen und Grenznutzen transformativer Regulierung“ aufgegriffen.

Im Symposium „Digitalisierung von Citizen-Government“ unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Lindenmeier wird der ebenfalls hochrelevante gesellschaftliche Beitrag der betriebswirtschaftlichen Forschung zur digitalen Transformation von Verwaltungsprozessen, insbesondere bezogen auf den Einsatz und die Effektivität digitaler Verwaltungskommunikation im europäischen Vergleich, in den Mittelpunkt gestellt. Werden soziale Medien in Krisenzeiten von Verwaltungen intensiver genutzt? Wie stehen rhetorische Frames und Bürgerreaktionen im Zusammenhang und wie lässt sich im Citizen Government Privatsphäre schützen?

Die Veränderung der Arbeitswelt in Unternehmen selbst durch die digitale Transformation wird von Prof. Dr. Stefan Süß und Prof. Dr. Stephan Kaiser in einem weiteren Symposium „Beschäftigte und Organisationen in der digitalen Welt - Unsere Arbeitswelten weiterdenken!“ behandelt, das ebenfalls zu den Highlights im Konferenzprogramm gehört: Wie muss Führung künftig gedacht werden und was kann digitale Analytik beitragen – Fragen, die auch durch die Keynote „Menschen. Technologien. Kompetenzen. Welche Fähigkeiten werden von Betriebswirtinnen und Betriebswirten künftig erwartet?“ von Claudia Nemat, Vorstand für Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom, aus Praxissicht adressiert werden.

Ganz besonderer Höhepunkt der Tagung ist schließlich das Symposium „100 Jahre VHB – BWL.Weiter.Denken“, in dem der VHB-Vorsitzende Prof. Dr. Hans-Ulrich Buhl mit Prof. Dr. Thomas Spengler, Mitglied im Wissenschaftsrat, der DFG-Senatorin Prof. Dr. Dr. h.c. Caren Sureth-Sloane und anderen Fachkolleginnen und -kollegen das notwendige Selbstverständnis einer wissenschaftsorientierten und multidisziplinären Betriebswirtschaftslehre und ihr Potenzial für gesellschaftliche und politische Fragestellungen weit über die eigenen Fachgrenzen hinaus diskutiert.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, die Tagung zu besuchen, sich über die aktuellen Themen zu informieren. Gerne vermitteln wir Expertinnen und Experten als Gesprächspartner für Interviews!
Akkreditierungen sind über die Tagungshomepage und über den Pressekontakt möglich. Weitere Informationen und das Kongressprogramm gibt es unter www.bwl2022.org

Pressekontakt:

Kerstin Aldenhoff
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Conventus Congressmanagement& Marketing GmbH
Telefon +49 172 3516916
kerstin.aldenhoff@conventus.de
www.bwl2022.org