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Transformative Service-Initiativen: Dienstleistungen für den Wandel

VHB expert Silke Boenigk zu erfolgreichen Integrationsprojekten aus Sicht der BWL

Aktuell nimmt Deutschland wieder viele Geflüchtete auf – eine nicht nur ökonomische, sondern auch soziale Herausforderung. Transformative Service-Initiativen (TSIs) sind Aktivitäten von Organisationen (Public, Private und Nonprofit-Organisationen) und/oder Freiwilligen mit dem Ziel des Wohlergehens und der Integration von vulnerablen Gruppen in die Gesellschaft. VHB expert Silke Boenigk, Professorin für BWL, insb. Management von Öffentlichen, Privaten und Nonprofit-Organisationen an der Universität Hamburg, erforscht die Wirkung des Projekts #UHHhilft.

Integration Geflüchteter: eine Transformative Service Initiative
Das Flüchtlingsintegrationsprojekt #UHHhilft der Universität Hamburg ist ein aktuelles Beispiel für eine „Transformative Service Initiative“ (TSI). Gestartet während der Flüchtlingskrise in 2015, beinhaltet das Projekt ein Netzwerk an sozialen Partnern und zahlreiche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Hilfe bei der Anerkennung von Zeugnissen, Sprachunterricht, Beratung oder der Besuch von Vorlesungen.

Drei aufeinander aufbauende Phasen der Integration
Konzeptionell werden TSIs grob in drei Phasen unterschieden. In der Aufmerksamkeitsphase (awareness phase) geht es um die adäquate Bekanntmachung der Initiative bei den vulnerablen Zielgruppen. In der darauffolgenden Teilnahmephase (alignment phase) findet eine Anpassung der eigenen Kompetenzen statt, die am Ende des Prozesses z.B. befähigen, eine Studienplatzbewerbung abzugeben. Die Zugangsphase (access phase) kennzeichnet das erfolgreiche Ende der TSI und bildet den ersten Schritt in Richtung einer verbesserten Integration in die Gesellschaft.

TSIs leisten einen Beitrag zum Zugang zu Bildung
Die ersten empirischen Befunde deuten darauf hin, dass die Planung und Umsetzung von TSIs einen Beitrag zum Zugang zu Bildung leisten können. Zum Beispiel zeigten sich signifikante Effekte auf die Bewerbung und den Erhalt eines Studienplatzes bei aktiver Teilnahme an der TSI. Weiter zeigt sich, dass Geflüchtete eigene Strategien entwickeln, um existierende Teilhabe-Barrieren zu überwinden. Die sog. „Counseling Strategy“ beispielsweise beinhaltet, dass Beratungsangebote der TSI wiederkehrend und über das normale Maß hinaus in Anspruch genommen werden, bis letztlich alle offenen Fragen geklärt sind.

 

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Foto von youssef naddam auf Unsplash