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Sharing Economy: Neue Werte, lokale Wege, empathisches Teilen - 15.2.2021

VHB expert Doréen Pick zu aktuellen Trends in der „Sharing Economy“

Plötzlich standen die Bikes in größerer Anzahl ungenutzt auf dem Bürgersteig. Auch die Attraktivität von Leihautos scheint abzunehmen. Mit COVID-19 und Shutdowns von Shops und Restaurants und dem Aufstieg des Home Office war Mobilität plötzlich sekundär geworden. Jeder vierte Befragte will künftig weniger Sharing-Dienste nutzen. Wie geht es weiter?

Doréen Pick, Professorin für Allgemeine BWL, Marketing und Internationale Wirtschaft an der Hochschule Merseburg, stellt drei Thesen zur aktuellen Entwicklung der Sharing Economy auf.


Der Mythos „for a better world“ der Sharing Economy gerät ins Wanken
Das Fundament der Sharing Economy bröckelt. Wir sollten Autos, Bikes und E-Scooter teilen, Kleidung via App tauschen – alles für das Wohl des Planeten. Wissenschaftliche Studien zeigen indes, dass statt ethischer Motive für Umweltschutz oder das Community-Gefühl der finanzielle Nutzen das Sharing forciert hat. Nun sucht die Branche neue Botschaften für die Nach-COVID-Zeit.

Der Aufstieg regionaler Sharing-Anbieter kündigt sich an
Mit verordneter sozialer Distanz kam ein stärkeres Bedürfnis nach Nähe, Heimat und Kalkulierbarkeit. Viele Umsatz-Euros waren zuvor an die internationalen Sharing-Firmen geflossen und fehlten der regionalen Wirtschaft. Regionale Carsharer wie teilAuto und Bikesharer wie Flinkster können helfen, wichtige Umsätze für die Stärkung der Wirtschaft dort zu halten, wo sie generiert werden.

Wir teilen miteinander statt für internationale Tech-Konzerne
Als Mitte der 2010er Jahre digitale Nachbarschaftsplattformen gegründet wurden, ahnte niemand, dass es mit einer Pandemie en vogue werden würde, älteren Nachbarn beim Einkauf zu helfen. Lokale Sharing-Plattformen können Nachbarschaften enger zusammenbringen, soziale Gemeinschaft stiften und einen echten Gesamtnutzen schaffen.

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Photo by Jonathan Kemper on Unsplash