Nachwuchspanel 2017

Bewerben, aber richtig

Universität St. Gallen, Donnerstag, 8. Juni 2017, 9.00 – 10.30 Uhr

 

Das Bewerben auf ausgeschriebene Professuren ist Voraussetzung für eine Berufung. Aber wie bewirbt man sich richtig? Was sind “Do’s”, was “Don’ts”? Unter Moderation von Prof. Dr. Joachim Büschken, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, gaben RA Dr. Sven Hendricks, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht, Deutscher Hochschulverband, Prof. Dr. Martin Natter, Universität Zürich, sowie Prof. Dr. Birgitta Wolff, VHB-Vorstandsvorsitzende und Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Einblicke in die Erwartungen von Berufungskommissionen und Hochschulleitungen rund um den Bewerbungsprozess.

Insgesamt war das Panel eine gelungene Veranstaltung, die einen Überblick über die Anforderungen und Herausforderungen eines Bewerbungsprozesses gegeben und in lockerer Atmosphäre gleichzeitig individuelle – und merklich heterogene – Fragestellungen aufgegriffen hat. Zu spüren war eine deutliche Unsicherheit über den Prozess und es zeigte sich, dass offenbar ein hoher Bedarf nach mehr Unterstützung besteht.

Zusammenfassend ist hervorzuheben, dass in der Erwartungshaltung neben einem exzellenten Fachvortrag, auch Erfahrungen mit der Drittmittelakquise, Dialog mit der Praxis und Lehrkompetenz (nachwiesen durch Evaluationen) ganz oben stehen. Gerade im Hinblick auf die Zusammensetzung der Berufungskommissionen kommt dabei neben fachspezifischer Exzellenz auch der Vernetzung mit den anderen Teildisziplinen und Offenheit gegenüber Crossover-Themen besondere Bedeutung zu. Hierfür bietet der VHB viele Anknüpfungspunkte und Plattformen. Auf der persönlichen Ebene ist es – ergänzend zum DHV-Bewerbungs-Briefing – sehr wichtig, mit individuellen Argumenten und Ansätzen zu überzeugen: Signalisieren Sie Kompetenz, Engagement und Ihr Alleinstellungsmerkmal, lösen Sie Begeisterung aus und bringen Sie Ideen mit – hinterlassen Sie einen persönlichen Eindruck. Darüber hinaus ist es ratsam, sich im Vorfeld intensiv mit der Ausschreibung zu befassen. Der Ausschreibungstext ist üblicherweise das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses innerhalb der Fakultät. Bewerber(innen) sollten sich im Klaren sein, ob sie den Ausschreibungsdetails gerecht werden – oder warum gerade nicht. Auch die Kenntnis über den Standort sowie das wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Umfeld können einen wertvollen Eignungsvorsprung ausmachen. Und last but not least: Unterschätzen Sie nicht die Wirkung einer formal korrekten, ordentlichen und vollständigen Bewerbung.