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Christoph Fuchs, Fabian J. Sting gemeinsam mit Maik Schlickel, Oliver Alexy:
The ideator’s bias: How identity-induced self-efficacy drives overestimation in employee-driven process innovation
Erschienen in: Academy of Management Journal, 62 (5), 2019

 

Kurzzusammenfassung:
Die Bewertung von Ideen ist entscheidend für den Erfolg von Unternehmen. Wir haben mit Hilfe eines einzigartigen Unternehmensdatensatzes über mitarbeitergetriebene Prozessinnovationen, sowie einer qualitativen Studie und vier szenariobasierten Experimenten untersucht, inwiefern Ideengeber ihre eigenen Innovationsideen systematisch überschätzen, und warum bestimmte Ideen anfälliger für diese verzerrten Bewertungen sind als andere.

Es zeigte sich, dass Ideen von Mitarbeitern auf einer höheren (gegenüber niedrigeren) Organisationsebene und von Mitarbeiter/n, die Ideen in Gruppen (gegenüber individuell) erzeugen, anfälliger für Überschätzung sind. Weiterhin erhöht sich der Grad der Überschätzung substanziell für Mitarbeiter auf niedrigeren (aber nicht auf höheren) Organisationsebenen, wenn diese in Gruppen arbeiten.

Für Unternehmen haben diese Erkenntnisse wichtige Implikationen. In der Praxis wird es auf Basis der Erkenntnisse leichter zu prognostizieren, wann Ideen überschätzt werden und wie hoch diese Überschätzung ist. Zugleich mahnen die Ergebnisse deutlich zur Vorsicht bei der Voreinschätzung von potenzialstarken Ideen (beispielsweise von Gruppen deren Kreativität ohnehin oft überschätzt wird), denn das Erfassen des wahren Wertes von Ideen ist entscheidend für den Innovationserfolg von Unternehmen.