Mobile Raumluftfilter für Schulen – sinnvoll oder zu teuer?
VHB expert Anna Rohlfing-Bastian zur kosteneffizienten Ausstattung von Klassenräumen mit mobilen Raumluftfiltern

Optimierung der Lebenszykluskosten und Verringerung der Aerosolbelastung
Aerosole gelten als einer der Hauptübertragungswege für das SASR-CoV-2-Virus. Mobile Raumluftfilter sollen diese virenbeladenen Partikel aus der Luft filtern und damit das Infektionsrisiko deutlich verringern. Neben den Kosten für die Anschaffung der Geräte entstehen laufende Kosten für Wartung, Filterwechsel und Strom. Mit einem Lebenszykluskostenkonzept werden sämtliche Kosten erfasst, die über die Nutzungsdauer eines Raumluftfilters anfallen, und ins Verhältnis zur notwendigen Filterleistung gesetzt, um unterschiedliche Geräte miteinander vergleichen zu können.
In der Grundschule: Kosten von unter 50,-€ pro Person pro Jahr
In einer Grundschule mit einem Klassenraum von 66,66m2 Grundfläche und 3m Raumhöhe, 21 Schüler*innen und 1 Lehrer*in sowie 5 Schulstunden täglich über 4 Schuljahre hinweg liegen die Kosten für die notwendige Filterausstattung bei knapp 50,-€ pro Person und Jahr. Dabei wird eine empfohlene Lärmbelastung von 40db für ruhiges Arbeiten durch die mobilen Raumluftfilter nicht überschritten.
Raumluftfilter senken auch langfristig Gesundheitsrisiken
Es stellt sich die Frage, ob in Anbetracht der sinkenden Inzidenzzahlen und der voranschreitenden Impfungen die Anschaffung mobiler Raumluftfilter überhaupt noch sinnvoll ist. Zwar sind erste Impfstoffe für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, eine flächendeckende Impfung ist jedoch angesichts der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht zu erwarten. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es aktuell keinen zugelassenen Impfstoff. Mobile Raumluftfilter sind zudem nicht nur bei SARS-CoV-2 effektiv, sondern auch bei Grippeviren, Schadstoffen und Pollen. Die Anschaffung mobiler Raumluftfilter in Schulen kann daher wesentlich dazu beitragen, die Corona-Inzidenzen in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen nicht nur nach den Sommerferien niedrig zu halten, sondern auch langfristig die durch Schadstoffe entstehenden Gesundheitsrisiken für Schüler*innen und Lehrer*innen zu reduzieren.
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