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Motivation

Durch die Blockchain scheint nun endlich ein altes Versprechen des Internets Wirklichkeit zu werden: Die Umsetzung und Durchsetzung elektronisch sicherer und transparenter Geschäftslogiken und vereinbarter Bedingungen über Ländergrenzen hinweg.

 

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es noch eine ganze Menge faszinierender, unbeantworteter Fragen: Wie steht es um die Performanz und Skalierbarkeit solcher Systeme? Wie sieht die organisationale Steuerung dezentraler Systeme aus? Wie ist Governance und Compliance in den Systemen verankert? Welche Blockchain-Lösung passt zu welchem Problem? Wie erforscht man virtuelle, dezentrale Organisationen? Welche Herausforderungen entstehen daraus aus Sicht der Regulations, der Wirtschaftsprüfung, des Managements?

 

Bei all den noch offenen Fragen ist jedoch eines schon recht deutlich, nämlich dass Blockchain, oder genauer gesagt, Distributed Ledger Technologies (DLTs) Teil der digitalen Ökonomie der Zukunft sein werden. Daher ist es auch so wichtig, sich jetzt mit den verschiedenen Blockchain-Anwendungen und deren Erforschung intensiv auseinanderzusetzen. Überall dort, wo die Internet-Ökonomie immer noch von Unsicherheiten und Unwägbarkeiten geprägt ist, wird die Blockchain-Ökonomie Eindeutigkeit und Transparenz liefern. Wir werden proaktive digitale Systeme sehen und nicht mehr nur reaktive, von Menschen initiierte. Einige Beispiele: Unsere Kühlschränke werden sicher und nachvollziehbar Milch nachbestellen, ohne dass wir diese Bestellung selbst anstoßen müssen. Wir werden autonome Systeme beispielsweise im Bereich Transport nutzen, die sich sicher, nachvollziehbar und zweifelsfrei austauschen und so Verkehrsströme koordinieren. Daraus werden sich nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern ganz neue ökonomische Spielregeln ergeben, in denen nicht mehr zwingend einige wenige große Internetunternehmen den Markt beherrschen, sondern diese im Wettbewerb mit dezentralen Alternativen stehen.

 

Zu den Versprechen der Blockchain gehört dass sie uns ermöglichen kann, uns von einzelnen Unternehmen, die interagieren, hin zu vielen Unternehmern zu entwickeln, in denen wir alle dezentral in der Wertschöpfung teilhaben können. Im Englischen spricht man von einem Übergang von „the nature of the firm“ zu „the nature of human enterprises“.